Buchreihe
Missionsgeschichtliches Archiv"
In dieser von der BGMG herausgegebenen Reihe sind bisher erschienen:
    • Bd. 1: Heyden, Ulrich van der und Liebau, Heike (Hg.) 1996: Missionsgeschichte, Kirchengeschichte, Weltgeschichte . Christliche Missionen im Kontext nationaler Entwicklungen in Afrika, Asien und Ozeanien  
    • Bd. 2: Dedering, Tilman 1997: Hate the Old and Follow the New , Khoekhoe and Missionaries in Early Nineteenth-Century Namibia  
    • Bd. 3: Becher, Jürgen 1997: Dar es Salaam, Tanga und Tabora . Stadtentwicklung in Tansania unter deutscher Kolonialherrschaft (1885- 1914)  
    • Bd. 4: Höckner, Elfriede 1998: Die Lobedu Südafrikas . Mythos und Realität der Regenkönigin Modjadji.  
    • Bd. 5: Oermann, Nils Ole: Mission, Church and State Relations in South West Afrika under German Rule  (1884-1915)  
    • Bd. 6: Heyden, Ulrich van der und Jürgen Becher (Hg.): Mission und Gewalt . Der Umgang christlicher Missionen mit Gewalt und die Ausbreitung des Christentums in Afrika und Asien in der Zeit von 1792 bis 1918/19. Stuttgart 2000.
  • Bd. 7: Hemme, Tanja: Streifzüge durch eine fremde Welt . Untersuchungen ausgewählter schriftlicher Zeugnisse deutscher Reisender im Südlichen Afrika im 19. Jahrhundert - unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Fremderfahrung. Eine literaturwissenschaftliche Untersuchung, Stuttgart 2000
  • Bd. 8: Kim, Chun-Shik: Deutscher Kulturimperialismus in China. Deutsches Kolonialschulwesen in Kiautschou (China) 1898-1914, Stuttgart 2004
  • Bd. 9: Schultze, Andrea: "In Gottes Namen Hütten bauen". Kirchlicher Landbesitz in Südafrika: die Berliner Mission und die Evanglisch-Lutherische Kirche Südafrikas zwischen 1834 und 2002, Stuttgart 2005
  • Bd. 10: Ulrich van der Heyden / Holger Stoecker (Hg.): Mission und Macht im Wandel politischer Orientierungen. Europäische Missionsgesellschaften in politischen Spannungsfeldern in Afrika und Asien zwischen 1800 und 1945, Stuttgart 2005
  • Bd. 11: Vera Boetzinger: "Den Chinesen ein Chinese werden". Die deutsche protestantische Freuenmission in China 1842-1952, Stuttgart 2004
Falls Sie Fragen zu den Publikationen haben, wenden Sie sich bitte an Dr. Dr. Ulrich van der Heyden .
Falls Sie ein Buch bestellen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an den Franz Steiner Verlag :   Postfach 101061, D - 70009 Stuttgart
In Südafrika ist unsere Reihe über Protea-Boekhandelaars  in Pretoria erhältlich.
Bd. 1
Missionsgeschichte, Kirchengeschichte, Weltgeschichte
Christliche Missionen irn Kontext nationaler Entwicklungen in Afrika, Asien und Ozeanien
Herausgegeben von Ulrich van der Heyden und Heike Liebau 1996. 472 Seiten. Geb. DM/sFr 120,- / öS 936,-. ISBN 3-515-06732-9
mit Beiträgen von W. Ustorf, W. B. Niwagila, K.-V.Selge, I.Geiss, F. Foerster, K. Roeber, H. Heese, T. Ahrens/W.-V. Lindner, U. van der Heyden, E. Höckner, T. Dedering, C. S. Mohanavelu, G. Jooste, U. Luig, G. Pakendorf, V. Pawilkova-Vilhanova, R. Pierard, H. Rüstau, K. Poewe, H. Tiedemann, H. Schütte, R. Wendt, H. M. Barth, H. C. Brennecke, K. Füllberg-Stolberg, I. Hexharn, C.H. Grundmann, A. Junck, K. Koschorke, N.-P. Moritzen, Y.-W. Park.
Pressestimmen:
    • "In einem guten Sinn ist das Buch spannend. Das wissenschaftliche Niveau ist hoch. Das Urteil der Autoren ist objektiv, ausgeglichen, unideologisch." (Verbum SVD)
    • "Das Buch bestätigt die Erwartungen an eine Kooperation in Missionsgeschichte - Kirchengeschichte - Weltgeschichte." (Jahrbuch Mission)
    • "... bleibt zu hoffen, daß die gesamte überaus inhaltsreiche Kollektion über den Tag hinausreichende Beachtung findet." (Theologische Literaturzeitung)
    • "The book is an auspicious beginning for the new organization, and we look forward to further manifestations of its work in the future." (International Bulletin of Missionary Research)
    • "Ein Grundbaustein für alle jene, die an einem anregenden Diskurs in Form interdisziplinärer Forschungsansätze interessiert sind." (lndaba)
    • "l have found the volume extremely valuable. The wide range of topics dealt with invites an everi wider range of readers. 1 believe this volume belongs on the shelves of all libraries of tertiary institutions dealing with studies in theology, religion and the social sciences. Although 1 do not have an idea of the nature of the forthooming volumes 1 am convinced that this series will become a standard reference source for scholars from a variety of disciplines. One can only hope that further volumes will follow suit." (Missionalia)
Bd. 2
Hate the Old and Follow the New
Khoekhoe and Missionaries in Early Nineteenth-Century Namibia. By Tilrnan Dedering. 1997. 205 Seiten. Geb. DM 76,- / öS 555,-- ISBN 3-515- 06872-4
This pioneering study of the interaction between the European missionaries and Africans in, precolonial Namibia shows that the expansion of the colonial frontier drew the indigenous societies into a new world of social relations. Africans entered this world in the ambivalent ways people of various cultural backgrounds have faced the transformation of their societies and world-views. Not all members in "traditional" societies had to be dragged across the threshold of historical change. Africans had political and economic agendas of their own, which cannot be sufficiently described within the neat dichotomyof colonizers and colonized. Consequently, too narrow a concentration on colonialism with all its destructive repercussions may paradoxically blur the view of Africans as historical subjects. In retrospect, the contours of a new worldorder, embracing the metropolis and the periphery in a hierarchy of exploitative relations, may seern like the inevitable course of history. The inroads, though, made by "Capitalisrn" and "Colonialism" in precolonial African societies were often so bent and twisted that individual and communal action was more than a mere reaction. Irrespective of the final, and unpredictable, outcome of the contest for power, Africans encountered new challenges with initiative and determination.
Bd. 3
Dar es Salaam, Tanga und Tabora
Stadtentwicklung in Tansania unter deutscher Kolonialherrschaft (1885- 1914). Von Jürgen Becher. Mit einem Geleitwort von Ulrich van der Heyden 1997. 194 Seiten mit 13 Karten, 1 1 Abbildungen und zahlreichen Tabellen. Kart. DM/ sFr 64,- / öS 467,-. ISBN 3-515-06735-3
Nach einer theoretischen Einleitung zur Problematik der Urbanisierung und zum Forschungsstand wird im zweiten Kapitel die Entwicklung der drei Städte bis zum Ende der deutschen Kolonialherrschaft dargestellt. Schwerpunkt ist dabei der Zusammenhang zwischen kolonialer Stadtentwicklung und dem gesamtgesellschaftlichen Rahmen der Kolonie. Kolonialpolitik, kolonialwirtschaftliche Durchdringung und die Funktionen der Städtesetzten entscheidende Bedingungen für die koloniale Stadtentwicklung. Aus diesem Grunde wird dieser Prozeß nicht isoliert untersucht, sondern in seiner Einbettung im kolonialen Rahmen, insbesondere im städtischen Umland. Einen weiteren Untersuchungsaspekt bilden die Auswirkungen der unterschiedlichen historischen Ausgangsbedingungen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den einzelnen Bevölkerungsgruppen in den Städten Deutsch- Ostafrikas. Das waren neben den Afrikanern, die zahlenmäßig dominierten, aber sozial und politisch unterdrückt blieben, Araber, Inder/Goanesen und die herrschenden Europäer. Es werden insbesondere Fragen der Herkunft der Bewohner, ihrer Beschäftigungsstruktur und sozialen Lage sowie ihrer politischen und ökonomischen Stellung im Kontext des Stadtenwicklungsprozesses behandelt. In der abschließenden Zusammenfassung wird mit einem Blick auf die weitere Entwicklung der drei untersuchten Städte deutlich, daß bereits in der deutschen Kolonialzeit entscheidende Rahmenbedingungen und Elemente der Kolonialstädte geschaffen wurden.
Bd. 4
Die Lobedu Südafrikas
Mythos und Realität der Regenkönigin Modjadji
Von Elfriede Höckner 1998. 260 Seiten mit 19 Abbildungen und 12 Tafeln mit 23 s/w-Fotos. Kart. DM/sFr 88,- / öS 642,-. ISBN 3-515-06794-3
Inhalt: Friedrich Reuter von der Berliner Missionsgesellschaft war der erste Missionar, dem Quellen die Lobedu als führender Stamm des Lowveldes im nordöstlichen Transvaal 1881gestatteten, sich in ihrem Land niederzulassen. 1881 stellte das nördliche Transvaal das letzte, von den Buren noch nicht vollständig eroberte Gebiet dar. Aus den Tagebüchern Reuters, die die Autorin im Archiv der Berliner Missionsgeselischaft nachgelesen hat, läßt sich die Zeit der Etablierung kolonialer Strukturen aus der Sicht des weißen Missionars exakt nachzeichnen, der unter Berufung auf Gottes Allmacht von der Notwendigkeit autoritärer Staatsführung und militärischen Bekämpfung von Feinden überzeugt war. Diesen historischen Quellen stellt Höckner ethnologische Studien zur Seite, die vom Ehepaar Eileen Jensen Krige und Jack Krige seit 1930 bei den Lobedu durchgeführt wurden. Im Mittelpunkt dieser Arbeiten steht die Darstellung und Analyse der kulturellen und materiellen Welt der Lobedu. Im Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Quellen gelingt der Autorin eine detaillierte Aufarbeitung des historischen Materials, das durch diese Studie einem interessierten Publikum für weiterführende wissenschaftliche Arbeiten zugänglich gemacht wird.
Bd. 5
Mission, Church and State Relations in South West Africa under German Rule (1884-1915)
von Nils Ole Oermann, Missionsgeschichtliches Archiv Bd. 5, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 1999, 267 S., ISBN 3-515-067578-X, DM 88,00
Die in Oxford als Dissertation angenommene Untersuchung über das Verhältnis von Mission, Kirche und deutscher Kolonialverwaltung in Südwestafrika ist um Differenzierung bemüht. Sie analysiert die schriftlichen Hinterlassenschaften europäischer Missionare und macht auf dieser Grundlage deutlich, dass der Missionar in erster Linie Staatsbürger, Familienvater, nach einiger Zeit "Eingeborenenexperte", christlicher "Kämpfer", zuweilen wissenschaftlicher Spezialist, Vereinsmitglied, oftmals Siedler und Landwirt war und in der Summe seiner Tätigkeiten zu begreifen und politisch einzuordnen ist. So wird belegt, dass es geradezu unsinnig ist, wenn solch wertende Begriffe wie "Kollaboration" oder "Opposition" als Beschreibung der politischen Beziehungen zwischen Mission, Kirche und kolonialem Staat angewandt werden, wie sie in unzähligen Arbeiten bislang verwendet werden.
Bd. 6
Mission und Gewalt. Der Umgang christlicher Missionen mit Gewalt und die Ausbreitung des Christentums in Afrika und Asien in der Zeit von 1792 bis 1918/19, hg. von Ulrich van der Heyden und Jürgen Becher. Stuttgart 2000.

Vorwort von Dr. Johannes Althausen:
Wie fruchtbar der interdisziplinäre Dialog über die Geschichte der Mission sein kann, hat das dritte seit 1991 in Berlin durchgeführte Symposion zu missionshistorischen Fragen gezeigt. Nach der regionalen Thematik zum 100-jährigen Gedenken an den Beginn der Mission in Tansania 1991 und nach der systematischen Fragestellung über das Verhältnis zwischen Missionsgeschichte, Kirchengeschichte und Weltgeschichte 1994 hat die Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte zusammen mit dem Lehrstuhl für Mission und dem Afrika-Seminar an der Humboldt-Universität in Berlin diesmal zur Erforschung und Diskussion über das Problem des Verhältnisses von Mission und Gewalt eingeladen. Wie die hier vorgelegte Dokumentation des Symposions beweist, hat die Thematik zu sehr unterschiedlichen Arbeiten angeregt. Die Ausbreitung des Christentums hat sich zu allen Zeiten und überall in einem ambivalenten Spektrum von geistig/geistlicher Begegnung der Menschen, Völker und Kulturen und einer Auseinandersetzung stattgefunden, bei der Machtstrukturen verändert oder in Frage gestellt wurden. In der Mission der letzten 200 Jahre ist diese Spannung mehr als vorher zu einem Problem auch des einzelnen Menschen und der Grundhaltung der missionarischen Persönlichkeit geworden. Das in einer angemessenen Weise zu erforschen und im einzelnen darzustellen, bedarf umso mehr der Zusammenschau aus historischer, anthropologischer, ethnologischer, psychologischer, politologischer und anderer Sichtweisen ebenso wie der theologischen Betrachtung in ihren verschiedenen Bereichen. Fragen der Kulturbegegnung sind viel zu umfassend, als daß sie von einer Disziplin allein angemessen erfaßt werden können.
Das Thema "Mission und Gewalt" erweist sich in diesem Diskurs als ein Forschungsgegenstand, der von allen Seiten leicht zugänglich ist. Das war für unser Symposion von großem Vorteil. Das breite Spektrum der Disziplinen, die in der Dokumentation vertreten sind, macht das deutlich. Man wird aber auch gewahr, daß mancher Beitrag der Realität noch näher kommen würde, wenn er andere Zugangsweisen zum Stoff ausführlicher berücksichtigt hätte. Und obwohl sich die Tagung durch eine gute Gesprächsatmosphäre auszeichnete, oder eben gerade weil sie es tat, waren auch die kritischen Stimmen nicht zu überhören. Missionskritik hat in der DDR einen staatlich und ideologisch geförderten Stellenwert gehabt. Das ist - so weit ich sehe - auf dem Symposion nicht thematisiert worden. Aber mancher, der aus solchen Erfahrungen kommt, geht damit anders um als andere. Das gilt sowohl für diejenigen, die Mühe haben, die vom "Klassenstandpunkt" geprägte Herangehensweise zu hinterfragen, als auch für diejenigen, die Probleme haben, die Ambivalenzen der Geschichte zu akzeptieren. Daß Mission und Gewalt oft sehr nahe zueinander gekommen sind, ist nicht strittig. Daß Mission emanzipatorische Prozesse verursacht, weil sie von einer befreienden Botschaft lebt, darf aber auch nicht als selbstverständlich oder geringfügig angesehen werden. Die Offenheit und Lebendigkeit des Dialogs während der Tagung haben hoffentlich dazu beigetragen, daß die selbstkritischen Verarbeitung vorgefaßter Meinungen nötige Schritte nach vorn gemacht hat. Erfrischend und sicher förderlich zur Akzeptanz neuer Perspektiven war das Gespräch zwischen den Forschern aus den Ländern der südlichen Kontinente und denen aus Europa und Amerika. Wenn man erlebt, wie viel noch über Mission geredet und geschrieben wird, ohne daß die Stimme der "Empfänger" präsent ist, so war die Tagung trotz der relativ schwachen Repräsentanz aus dem Süden doch ein ermutigendes Beispiel.
Zu den Höhepunkten der Begegnung gehörte es, daß Prof. Dr. Ernst Dammann aus Pinneberg begrüßt werden konnte. Als der Senior des Faches vekörpert er wie wenige den interdisziplinären Dialog. Er ist Missionspraktiker gewesen ebenso wie er als Sprachwissenschaftler, Missions- und Religionswissenschaftler bekannt geworden ist.
Für Lebhaftigkeit und Innovationsbereitschaft hat schließlich auch die Tatsache gesorgt, daß das Symposion erfahrene Forscher und Neulinge zusammengeführt hat. Das Gespräch zwischen den Generationen war sehr hilfreich für beide Seiten. Das zwischen der Mehrheit der männlichen Teilnehmer und den Forscherinnen ist in Gang gekommen, wenn es auch für manche oder manchen noch besser hätte genützt werden müssen.
Der Tagungsort war günstig. An der Stadtgrenze Berlins mitten in einem vor wenigen Jahren erst auf freiem Feld errichteten Gewerbegebiet gelegen, bot er gleichermaßen Geschlossenheit und Kommunikationsmöglichkeiten, die das Gespräch förderten. Für die Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte, die 1994 gegründet worden ist1 war die Tagung die erste größere Gelegenheit, ihre interdisziplinären Ambitionen zu verwirklichen. Sie ist sehr dankbar, daß sie dabei mit den Partnern in der Universität zusammenwirken konnte und dankt allen, die der Einladung gefolgt und sich dem Gespräch gestellt haben. Sie ist durch das Ereignis in ihrer Arbeit sehr ermutigt worden. Indem sie den Berichtsband in der Reihe des "Missionsgeschichtlichen Archivs" vorlegt, möchte sie zur Fortsetzung des Gespräches zwischen den Forschungsgebieten einladen.
Ein besonderer Dank gebührt den Herausgebern und allen, die die technische Vorbereitung für die Veröffentlichung dieser Dolumentation geleistet haben. Wir danken für gute Kooperation mit dem Steiner-Verlag, der die Reihe unserer Monographien betreut. Daß wir immer wieder Möglichkeiten für die Anregung interdisziplinärer Forschung auf dem Felde der Missionsgeschichte finanzieren können, danken wir schließlich auch der "Deutschen Forschungsgemeinschaft".
Berlin, im Juli 1999
Bd. 7
Streifzüge durch eine fremde Welt
Untersuchungen ausgewählter schriftlicher Zeugnisse deutscher Reisender im Südlichen Afrika im 19. Jahrhundert - unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Fremderfahrung. Eine literaturwissenschaftliche Untersuchung. Von Tanja Hemme. Stuttgart, 2000. Etwa 256 Seiten. Kart. Etwa 88 DM/SFR; 642.- ÖS; ISBN 3-515-0 7563- 1
Diese literaturwissenschaftliche Arbeit untersucht die kaum bekannten Texte von Gustav T. Fritsch, Theodor H. Wangemann und Ernst von Weber. Jeder Reisende wird in seiner ganz individuellen Form der Fremdwahrnehmung analysiert und verglichen. Die Reisetexte werden in einem interdisziplinären Kontext untersucht, um die herkömmliche Betrachtung als wissenschaftlich-rationale Schriften zu durchbrechen. Mission, Wissenschaft und Wirtschaft stehen im Mittelpunkt. Als einzigartige "kulturelle Dokumente" werden die Texte verstanden, die aus der Kollision mit der fremden afrikanischen Welt hervorgegangen sind. Das "Fremde" und das "Eigene" entwickeln spannungsvolle Wechselbeziehungen. Eingegangen wird unter anderem auf die bislang wenig beachtete ethnologische Fotografie. Anhand verschiedener theoretischer Modelle der Postmoderne erfolgt eine Neubewertung der auf den ersten Blick "eindimensional-neutralen" Reisetexte.
Inhalt: Weltanschauung und Fremdwahrnehmung der Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts: Reisemotivation und Art des Reisens - Raumerfahrungen und Naturdarstellung - Die Kamera als "Auge" des Ethnologen - Fremderfahrung aus missionarischer Sicht - Wirtschaft, Politik und die Interessen des Europäers.